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Geschrieben von Super User. Veröffentlicht in Gedichte.

Am Anfang

Am Anfang war das Wort.

 

Am Anfang war das Wort. 

Töne trugen es zu einem fruchtbaren Ort.

 

Hier sank es herab, wie ein Same. 

Träume trieben es in gläubig tätige Arme.

 

Deren Herz wässerte es, mit tiefer Gewissheit und Liebe,

geduldig, bis sich zeigten die ersten Triebe.

 

Glück fühlte der Tätige, als das wurde sichtbar,

was vorher nur ein Wort gewesen war.

 

Natürlich, andere konnten es jetzt erschaun,

schickten gleich Kommentare dazu über den Zaun:

 

„Was soll das sein? So etwas habe ich noch nie gesehen.

Mach ́s lieber weg! Wer weiß, was daraus wird entstehen!“

 

„Oh, wie schön! Das gefällt mir sehr.“

rufen ein paar Beglückte mehr.

 

Es entstand wie üblich Für und Wider.

Die tätige Seele beugte sich wissend lächelnd nieder,

hegte und pflegte des Wortkeimes Pflanze,

während die Plapperer brachen darüber die Theorielanze.

 

Worte sind Worte und treiben auf Tönen dahin.

Empfangen, gehalten und in Taten gewandelt, offenbart ihren Sinn.

 

 

Antje Ertl

Juli 2015